Umsetzung der Ziele in der Stadt Leipzig

Städte und Gemeinden sind direkt mit den Auswirkungen der Klimaveränderung konfrontiert, gleichzeitig aber auch entscheidende Handlungsträger für die Umsetzung wirkungsvoller Klimaschutzmaßnahmen. Um das Klimagleichgewicht auch in Zukunft in der Stadt Leipzig zu erhalten, trat Leipzig 1993 dem Klimabündnis der europäischen Städte bei. Dessen Ziel ist es unter anderem, den CO2-Ausstoß alle 5 Jahre um 10 % zu senken.

Um dieses Ziel in der Stadt Leipzig zu erreichen, wurde ein Klimaschutzprogramm erstellt und in der Dienstberatung des Oberbürgermeisters am 14. Juni 2004 beschlossen. Die Ratsversammlung wird jährlich über die Umsetzung des Programms informiert. Darüber hinaus existiert seit März 2011 eine Umweltzone rund um die Stadt. Diese erlaubt dabei nur noch die Einfahrt von Kraftfahrzeugen mit einer grünen Umweltplakette.

Die Hauptpunkte aus dem Klimaschutzprogramm lauten:

  • Verstärkte Nutzung Erneuerbarer Energien
  • Energieeinsparung an Gebäuden durch Wärmedämmung und andere Einsparmaßnahmen sowie Begrünung von Dächern, Bepflanzungen als Windschutz usw.
  • Ausschöpfung des Kraft-Wärme-Kopplungs-Potenzials
  • Erhöhung der Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs und Modernisierung des LVB-Fuhrparks durch z.B. Anschaffung von Erdgas- und Hybridbussen
  • Weiterentwicklung des Fahrradwegenetzes
  • Intensivierung der Energieberatung für die Einwohner der Stadt Leipzig und für Eigentümer von Gebäuden
  • Weiterführung und Ausweitung des Pilotprojekts »Schulen sparen Energie«
  • Regelmäßige Erarbeitung einer Klimabilanz für Leipzig

Experten haben allein für die Nutzung der Sonnenenergie in Leipzig ein Potential in Höhe von 140 Mio. kWh pro Jahr errechnet.

Initiative Solar City Leipzig

Der Förderverein Solar City Leipzig e.V. hat sich die Wissensverbreitung über Solartechnik, Initiierung von Projekten und zur Koordination Interessierter aus Industrie, Gewerbe, Verwaltung, Vereinen und Privatpersonen zum Ziel gesetzt. Die Umsetzung erfolgt unter anderem in folgenden Projekten:

  • Organisation und Vergabe der Grünen Hausnummer
  • Koordinierung des Sächsisches Energiepasses für die Region Leipzig
  • Entwicklung einer passivhaustauglichen Solarfassade für die Altbausanierung
  • Organisation des Leipziger Solarkongresses jeweils zur
    »TerraTec /enertec«
  • Durchführung diverser Fortbildungsveranstaltungen:
    Energiesparendes und ökologisches Bauen
    Bauen mit Solartechnik
    Energieberater für den Sächsischen Energiepass
    Photovoltaik - Grundlagen, Vertiefung
    Aufbauqualifikation zum Wärmepumpeninstallateur
    Solares Bauen / Solararchitektur
Photovoltaikanlage Nikolaikirche
Photovoltaikanlage Nikolaikirche

Die Grüne Hausnummer

Durch Vergabe der »Grünen Hausnummer« sollen alle Bauherren angeregt werden, bei Bau und Sanierung von Gebäuden auf niedrigen Energiebedarf, den Einsatz effizienter Haustechnik und regenerativer Energien sowie die Verwendung umweltverträglicher Baumaterialien zu achten.

Die Grüne Hausnummer besteht aus zwei Teilen - einem energetischen und einem ökologischen Teil. Für beide Teile gibt es ein Punktesystem zur Vergabe.

Der energetische Teil beinhaltet hauptsächlich die Unterschreitung des Jahres-Primärenergiebedarfs laut Energieeinsparverordnung.

Im ökologischen Teil erfolgt die Bewertung einer breiten Palette von ökologisch relevanten Fakten wie Baumaterialien, Wasserspartechnik, Begrünung der Gebäude oder die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr.

Die Grüne Hausnummer ist Nachweis für ein gesamtökologisches Gebäudekonzept mit entscheidenden Vorteilen für die Wohnqualität und die Umwelt, zwei Aspekte, die bei Mietern oder Käufern eine ständig wachsende Bedeutung erlangen.